Flüchtlingsprojekte 2015 – 2022

Eine Frage gleich zu Anfang: kann man eine(n) Geflüchtete(n), die oder der vor mehr als fünf Jahren aus ihrer/seiner Heimat geflüchtet ist und seitdem hier lebt, noch immer als „Flüchtling“ bezeichnen? – Das war die zentrale Frage, die sich sogleich zu Beginn des 3. Fotoprojekts stellte: sind wir nicht auch Menschen wie ihr, die hier arbeiten, hier eine Wohnung suchen, hier neue Freundschaften schließen, hier neue Projekte durchführen? Und tatsächlich hat sich dieses Projekt von den beiden vorausgegangenen „Zwischen Welten – Abschied, Ankunft und Ankommen“ (2016) und „Zweites Leben – Du weißt meinen Namen, aber nicht meine Geschichte“ (2019) unterschieden. War 2015/16 noch die ursprüngliche Heimat das wichtigste Thema, so sind es heute Fragen nach der Zukunft und - das mag überraschen - vor allem Fragen nach der Kunst.

 

Bereits in den ersten Projektstunden war von einem Umdenken die Rede, von der Erwartung, nicht mehr von Flüchtlingskrise, sondern von Inklusion zu sprechen. Nicht mehr die persönliche, private Situation und die Vergangenheit standen im Vordergrund, sondern Fragen, die sich ganz allgemein mit der Kunst beschäftigen. Das ist sehr erfreulich, bezeugt es doch die Wahrheit, dass geflüchtete Menschen genauso auch wie wir hier leben, unterschiedliche Interessen haben und sich selbstverständlich auch die Kunst und Kultur hierzulande interessieren. Nicht alle wollten da mitgehen, da sich doch Einige der Heimat sehr verbunden fühlten, jeden Tag an das ehemalige Zuhause dachten und es gut fanden, die eigene Zukunft auch mit Gedanken an die Heimat zu verbinden. In diesem Spektrum bewegen sich die Arbeiten, die manifestierte Vorstellungen unterlaufen und für manche Überraschung sorgen. 

 

Gesagt werden muss, dass in dem letzten Projekt "Offener Blick - der Zukunft entgegen" auch vier deutsche Künstler*Innen beteiligt waren, die mit den vor Jahren nach Deutschland geflüchteten Menschen eng zusammengearbeitet und die Organisation des Projekts mitgestaltet haben. Das zeigt, dass die Geflüchteten von Einst keine Scheu mehr vor einer gemeinsamen Zusammenarbeit haben, miteinander sprechen und diskutieren und am Ende ein gemeinsames Ziel verfolgen.

 

 

Zwischen Welten - Abschied, Ankunft, Ankommen (2015 – 2016)

 

Zweites Leben – Du weißt meinen Namen, aber nicht meine Geschichte (2018 – 2019)

 

Offener Blick – der Zukunft entgegen (2021 – 2022)

Aktuelle Projekte und Termine

Fotografie als Waffe - Fotografie als Kunst

vom 16.5.-26.5. im Bethanien

Die Werkstatt für Photographie bei Wikipedia

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Weitere Projekte


Flüchtlingsprojekte

Zwischen Welten 2016

Zweites Leben 2019

Offener Blick 2022